Das Gespenst von Canterville

Im Jahre 1620 erstach der damalige Lord von Canterville in einem Anfall wahnwitziger Wut seine Gattin, die daraufhin in einer Lache blaublütigen Blutes verstarb. Die Brüder der Lady legten den Lord in Ketten und mauerten ihn bei lebendigem Leibe ein. Seither muß er als Gespenst umhergehen. An dieses Geschehen erinnert der berühmte Blutfleck, der bis heute zu besichtigen ist. 
Der amerikanische Gesandte Hiram B. Otis zieht mit seiner Familie trotz der Warnung, daß es darin spuke, in das Schloss Canterville ein. Das Gespenst nutzt all sein Können, um die neuen Bewohner zu erschrecken. Vergeblich! Als auch noch Mr. Richman von der Fa. Castles, Houses and more auftaucht, den alten Canterville mitsamt Schloß gewinnbringend nach Amerika importieren möchte, ist es völlig verzweifelt und zieht sich in die Einsamkeit zurück. Dort wird es von Virginia Otis, der jungen Tochter des Gesandten entdeckt. Sie empfindet großes Mitleid mit der geplagten Kreatur und schlägt sich gegen den Willen ihrer Familie auf seine Seite.

Die Personen der Neuzeit:

Jetziger Lord von Canterville Verkäufer des Schlosses und ständig auf der Suche nach seinem Golfball.

Mr. Otis/Mrs. Otis Amerikanischer Diplomat mit seiner Gattin. Sind auf der Suche nach einem passenden Wohnsitz sich nicht ganz einig ob sie das Schloß bewohnen sollen. Gespaltene Persönlichkeiten.

Die Zwillinge Frech und respektlos und die jüngsten Vertreter der Familie Otis.

Virginia Zartes und unschuldiges Wesen im heiratsfähigen Alter. Voller Liebe und jeglicher Bosheit abgeneigt. Ein Umstand, der für die Geschichte von allergrößter Bedeutung ist.

Mrs. Horazdowska Die Haushälterin des Schloßes, an der keiner vorbeikommt.

Oscar Wilde 1854 - 1900 
Im Gespenst von Canterville behandelt Wilde typisch amerikanische Themen wie Reichtum und Kommerzialisierung, das Streben nach europäischer Kultur, nach Mode und Titeln. Dennoch ist Wilde von der natürlichen Unbekümmertheit der Amerikaner angetan.

Eine Coproduktion des Theater Tredeschin mit dem Knurps Theater Möckmühl
Spiel: Michael Siegl, Michael Kunze, Tanja Kunze. Figurenbau: Michael Siegl. 
Maske: Lily Müther. Ausstattung: Lydie Vanhoutte. Regie und Dramaturgie: Matthias Gärtling. 
Regieassistenz: Ali Kucu.