Der zerbrochene Krug

 

 

Theater für drei Spieler in acht Rollen, frei nach Heinrich von Kleist.

Ein fabelhaftes Lustspiel über einen Richter der mit Wortwitz, verräterischen Wendungen und Versprechern seine Untat verbergen will. Dahinter offenbaren sich Abgründe des Menschlichen.

Richter Adam, zweifelsohne, die Autorität des kleinen Ortes Husum, hat es auf Eve abgesehen. Er behauptet, ihr Verlobter Ruprecht solle zum Militärdienst in die Kolonien eingezogen werden und er, Adam, könne dem jungen Mann ein Attest ausstellen, das ihn vom Dienst befreit. Deswegen lässt ihn die besorgte Eve abends in ihre Kammer. Ruprecht hat die beiden beobachtet und greift den Richter an, den er im Dunkeln nicht erkennt. Adam flüchtet, zerbricht dabei einen Krug und verliert seine Perücke. Eves Mutter erwacht von dem Lärm und glaubt, Ruprecht sei der Schuldige. Aus Sorge um Ruprecht schweigt Eve.
Der Richter ist von seinem nächtlichen Abenteuer arg geschunden. Er versucht seinem Schreiber Licht und dem unerwartet erscheinenden Gerichtsrat Walter seine Wunden und das Verschwinden der Perücken zu erklären. Dabei redet er sich um Kopf und Kragen...
Zerbrochen ist nicht nur der Krug, also Eves Unschuld, sondern auch die Rechtsordnung und Adam stellt uneinsichtig fest:
„Plaudert doch das geschwätzige hübsche Ding alles aus. Aber irgendwie musste ich doch das Mädchen, nun sagen wir beeindrucken, damit sie mich in ihre Kammer lies. Und hätte der eifersüchtige Ruprecht uns nicht hinterher spioniert, wär ich nicht zu dieser waghalsigen Flucht gezwungen gewesen, bei der dieser vermaledeite Krug in die Brüche ging. Da rennt die Mutter gleich wegen ein paar Scherben vors Gericht. Wer wollte doch um einen irdnen Krug solch einen Aufruhr, soviel Unheil stiften.

Eine Produktion des Theaters Tredeschin. Mit dem Dorfrichter Adam – Michael Kunze. Schreiber Licht, Gerichtsrat Walter und dem Bauern Veit Tümpel – dargestellt von Yapac Manuel Kunze. Magd Margarete; Frau Marthe Rull; Eve Rull, ihre Tochter und die Zeugin Frau Brigitte – gespielt von Tanja Kunze. Magd Luise und Ziege: Maja Fischinger. Regie: Michael Siegl, Lydie Vanhoutte. Kulisse & Kostüme: Lydie Vanhoutte.